So. 19.05.2024 – nicht immer läuft alles nach Plan
Auch wenn viele glauben, dass wir nur herumliegen und uns mit einem Retsina in der Hand die Sonne auf den Bauch scheinen lassen – so ist es auch wieder nicht. Ein Schiff muss immer gepflegt und permanent ausgebessert werden um auch weiterhin so „perfekt“ auszusehen.
Das fängt an mit dem allgegenwärtigen Rost (bei Stahl eh klar) und geht über Wartungsarbeiten an der Maschine, Ankerwich, Außenborder,… bis zu Näharbeiten an Segeln und Kuchenbude. Immer wieder fallen uns Verbesserungen ein, wie man sich das Leben bzw. gewisse Abläufe doch noch ein bisschen einfacher machen könnte.
Jetzt zum Beispiel ankern wir in den Inseln und bei drehenden Winden und tiefem Ankergrund müssen noch zusätzlich Landleinen ausgebracht werden. Bei einer 150m langen, bockigen 20mm-Leine dies ohne Wuling (unlösbaren Knoten) hinzubekommen ist schon eine Challenge. Wir haben da unsere patagonische Lösung – eine Netztasche an der Reling wo die Leine meanderförmig reingelegt wird und relativ problemlos ohne zu verknoten ausrauschen kann.
Oder der Reißverschluss an der Kuchenbude wird alt und zahnlos und lässt sich nichtmehr öffnen. Dann baut man halt das ganze Teil ab, packt die Nähmaschine und den UV-beständigen Faden aus, hofft dass man den richtigen Zipp dabei hat und versucht im Cockpit sitzend sein bestes. Wenn ich bedenke wie viele Ersatzteile und Reparaturutensilien man so mitschleppt, aber wenn man dann etwas braucht ist man dann froh über sein „Messi-Dasein“.
Ich glaube jedes Schiff hat eine nahezu unendliche ToDo-Liste und wenn man dann mal wieder irgendwo festhängt, weil Wind und Wetter einem die Weiterfahrt vermiesen, ist mal wieder Zeit sich auch um die Maintenance des Schiffs zu kümmern – schließlich soll es uns ja auch sicher und gut von einer Küste zur anderen bringen. Das Weiterkommen ist derzeit nicht so einfach, weil sich die langjährigen Wetterprognosen und Strömungen weltweit immer mehr verändern.
Schon seit Tagen haben wir diesiges Wetter und extrem viel Sand in der Luft, obwohl kaum Wind ist (und wenn meistens aus der falschen Richtung oder wir haben das falsche Ziel – sollten wir mal überdenken?!?) Wir sehen die Sonne und die umliegenden Inseln wie durch einen Weichzeichner. Aber keine Sorge wir sind grundentspannt und erfahrene Seebären – und so schnell haut uns nichts um.