Do. 15.08.2024 – Tempel, Theater und antike Ruinen
in Griechenland ist fast jeder Stein archäologisch wichtig. Man kann kaum einen Schritt machen ohne nicht über irgendwelche Relikte aus früheren Epochen zu stolpern. Fast überall gibt es mehr ohne weniger gut erhaltene “Steinhaufen“, die irgendwelchen Göttern geweiht sind. Bei den besser erhaltenen Tempelanlagen zahlt man Eintritt, wenn jedoch nur mehr ein paar Mauerreste vorhanden sind, muss man zwar oft die Stelle erst suchen, dafür ist aber dann auch kein Eintritt zu berappen. Aufgrund der übermäßigen Hitze wurden die Ausgrabungsstätten oft bereits schon wieder zu Mittag geschlossen.
Wir sind, sofern wir uns doch mal aufgerappelt haben auf touristischen Pfaden wandeln zu wollen, immer so früh wie möglich aufgebrochen. Das haben wir in Korfu, am Acheron, in Lefkada, Korinth, Ägina, Kea, Poros sowie auch Epidaurus so gehandhabt, dann ist es noch nicht so extrem heiß und es sind auch noch weniger Besucher dort. Wenn wir dann so zwischen 10 und 11 Uhr wieder zur Meeresbrise aufs Boot geflüchtet sind, sind erst die geführten Reisegruppen angetrabt.
Uns hat`s in der Früh schon die Sicherungen durch geknallt, wie muss es dann erst zu Mittag mitten inmitten der heißen Steinen sein – ich will es gar nicht wissen. Angenehm sind natürlich für uns antike Stätte die direkt am oder im Meer liegen. Beim Poseidon-Tempel am Kap Sounion haben wir für ein paar Tage direkt darunter geankert und hatten ihn so zu jeder Tages- u. Nachtzeit im Blickfeld oder auch die Sunken City of Ancient Epidaurus, die man schnorchelnd erkunden kann. Es ist einfach angenehmer unter dem großen Sonnensegel im Cockpit zu liegen und gelegentlich zur Abkühlung ins Meer zu springen, als schweißgebadet und durchgebraten durch antike Steine zu hecheln.
Eigentlich wollten wir uns ja im großen Amphitheater von Epidaurus mit seiner einzigartigen Akustik eine Vorstellung ansehen, es war aber nur ein griechisches Drama von der Company of Comédie-Française am Programm und das war uns dann doch etwas zu anstrengend, da sind wir lieber zu einem griechischen Liederabend von der großartigen Eleonora Zouganeli ins Little Theater of Epidaurus gegangen.
Auch dort ist eine wunderbare Akustik und die Steinsitze sind genauso hart. In Poros sowie Methana haben wir uns Motorräder gemietet und haben uns mal so richtig den Fahrtwind um die Nase wehen lassen und zur Abkühlung immer wieder mal einen kurzen Sprung ins türkisblaue Meer. Obwohl in Methana war es nicht so, denn es ist eine der wenigen noch vulkanisch aktiven Inseln. Da legt man sich dann auch mal bei 35 Grad Außentemperatur in Pausinas Baths mit 36 Grad warmen Schwefelwasser oder klettert in die Cave Peristeri und steigt ab in die Karsthöhle mit kristallklarem Wasser und extremen Sprungschichten (da sich Salz- mit Süßwasser kaum mischt). Dann schwingt man sich wieder auf den Bock und fährt durch dichte Wälder an den Vulkanhängen entlang.
Obwohl die Insel in der Nähe von Poros und gar nicht weit von Athen entfernt ist, gibt es kaum Touristen dort (liegt vielleicht auch am allgegenwärtigen leichten Geruch von faulen Eiern). Langsam neigt sich unsere Zeit am Schiff für dieses Jahr dem Ende zu – wir haben unser Schifferl bereits an Land gestellt, Segel abgeschlagen, Ausbesserungsarbeiten erledigt, die Tanks entleert und alles geputzt und konserviert.
Jetzt genießen wir noch die letzten paar Tage Urlaub am Strand und düsen mit dem Moped über die Insel bevor unser Flieger in die Heimat abhebt. Aber es ist ja noch nicht aller Tage Abend, wir kommen wieder keine Frage!