Di. 23.04. – VIESTE – Festa di San Giorgio
Instabil ist die einzig richtige Bezeichnung für die derzeitige Wetterlage – letzten Samstag sind wir nach turbulenter Fahrt, kurz bevor wieder Südwind eingesetzt hat, in Vieste dem Sporn des Stiefels angekommen. Zwischen dahintümpeln bei Flaute und schweren nächtlichen Gewittern, hatten wir aber am Freitag doch noch einen schönen angenehmen und perfekten Segeltag – der reißt uns allemal für die anstrengenden Stunden davor wieder raus. Als wir ankommen hören wir bereits Musik aus Richtung der Marina Piccola.
Fünf Tage lang wird der Schutzpatron San Giorgio mit Gottesdiensten, allabendlichen Konzerten, Böllern und Feuerwerken geehrt. Wir sind echt im Zwiespalt, denn zum krönenden Abschluss werden heute die Heiligenstatuen sowie die Reliquien in einer großen Prozession durch die Altstadt getragen, aber auch der Wind passt endlich mal wieder.
So machen wir einen Kompromiss, den Umzug sehen wir uns noch an und dann brechen wir gegen Mittag auf. Am Nachmittag das Pferderennen am Strand und das Abschlusskonzert mit mitternächtlichem Feuerwerk versäumen wir leider, aber dafür nützen wir den für uns guten Segelwind und machen wieder ein paar Meilen gegen Süden gut. Bereits um 9 Uhr spielen die beiden Musikkapellen und wir folgen ihnen natürlich. Wie es aber in Italien ist, braucht alles seine Zeit. Vor der Basilika wird erst mal Pause gemacht, bis alle Teilnehmenden beisammen sind. Um 10 Uhr werden unter lautem Glockenläuten die Figuren des Hl. Antonius (seine Begleiter sind gold gekleidet) und die Statue Santa Maria di Merino, der Schutzpatronin der Stadt herausgetragen (ihre Begleiter sind in hellblau gewandet). Quer durch die enge Altstadt geht es die Stiegen rauf (und das sind viele) bis zur Kathedrale wo dann die Heiligenfigur des berittenen San Giorgio abgeholt wird.
In der ganzen Stadt läuten jetzt die Glocken, es werden Böller und Konfettiraketen geschossen und unter viel Jubel werden alle drei Heiligenfiguren nochmals durch die ganze Stadt getragen. Wir biegen jedoch Richtung Hafen ab und legen schweren Herzens ab, denn diese kleine Stadt im Gargano hatte uns schon bei unserem ersten Besuch 2016 in ihren Bann gezogen.
Na dann wünschen wir allen Georg`s, Giorgio`s, usw. alles Gute zum Namenstag!